Mönch Südwestgrat

Martin Zahn / Bruno Schmid 07.04.2007


Alternative zum Normalaufstieg

Der Mönch kann auf vielen Routen bestiegen werden, die Normalroute gilt für viele Alpinisten als «Einstiegsdroge» in den Alpinismus. Auch für mich war der Normalaufstieg der Anfang meiner alpinen Touren. Anspruchsvoll ist bestimmt die Lauper-Route, die ich am 25. Mai 2001 mit Stephan Siegrist durchstiegen habe. Die bekannteste Route ist der «Nollen», der Inbegriff der Mönchbesteigungen und Ziel vieler Alpinisten, am 08./09.07.2003 habe ich diese Route mit Adrian Bühler durchstiegen.


Mönch Südwestgrat

Als Einstimmung auf die Saison 2007, war am 07.04.2007, wie könnte es anders sein, erneut der Mönch mein Wunschziel.

Dieses Mal über den sehr lohnenswerten Südwestgrat.

Vom Südwestgrat hat man einen phantastischen Tiefblick hinunter auf das Mönchsplateau und natürlich zum Chouia Couloir.


Blick ins Chouia Couloir

Von der Station Jungfraujoch geht man durch den Sphinxstollen in Richtung Mönchsjochhütte. Nach etwa 150m biegt man von nach links ab und steigt zum gut sichtbaren Grat. Der Einstieg ist problemlos und auch der Grat selbst bietet unten keine grösseren Schwierigkeiten.

Etwa in der Hälfte des Grates gilt es eine Platte hochzuklettern. Am linken Rand ist man äusserst ausgesetzt und es erfordert ein gewisses Nervenkostüm die linke Seite zu benutzen. Der Tiefblick von ca. 1000m ist sehr überwältigend.


Unterer Teil des Grates

Plattiger Aufschwung

Wir entscheiden uns für die rechte Seite der Platte, dort kann man zwar nicht sichern, dafür hat man nicht dauernd den Tiefblick vor den Augen.


Imposanter Tiefblick zum Guggigletscher

Hochkonzentriert erklettern wir die Platte und erreichen den vorbereiteten Stand. Von hier bietet die Route keine namhaften Schwierigkeiten mehr und wir können den Westgrat des Mönch ungesichert ersteigen.


Blick zurück auf den Grat.

Da zur Zeit viel Schnee liegt, können wir meist in gutem Trittschnee steigen, vom im Führer genannten Geröll sehen wir nichts.


Kurz vor dem Zusammentreffen mit der Nollenroute ein ca. 45 Grad steiles Schneefeld

In Richtung des Gipfels versinken wir dann in hüfthohem Schnee, Dank meiner «Lokomotive» Bruno, der unermüdlich Schnee niedertritt erreichen wir nach 3,5 Stunden den Gipfel.


In Richtung Gipfel

Der Abstieg über die Normalroute ist an diesem Tag in einem blendenden Zustand, kein Geröll, nur sehr schöner kompakter Trittschnee bis unten - Crème de la Crème!

Oberdiessbach, 09.04.2007 - Martin Zahn